Auf dieser Seite finden Sie Kurzanleitungen/Howtos zu verschiedenen Themen.
Die folgende Anweisungen richten sich ausschließlich an fachkundige Personen.
Bei jedem Schritt kann es zum kompletten Datenverlust kommen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Sollten Sie jemals in die Verlegenheit kommen, einen distributionsfremden Linux-Kernel unter Ihrem Debian-System verwenden zu wollen, so hilft Ihnen dieses Howto, das das Vorgehen exemplarisch mit dem Fedora-27-Kernel für ein 32-bittiges Debian beschreibt. Für Ihre Zwecke müssen Sie die einzelnen Befehlszeilen entsprechend anpassen.
1. Installation der Entwicklerpakete
Um Kernel-Pakete bauen zu können, sind eine Reihe von Komponenten (Compiler, Linker, Bibliotheken, etc.) nötig, die Sie mit den folgenden Zeilen installieren können:
Unter Debian 9 fehlt leider das Paket "kernel-package", welches das Skript "make-kpkg" enthält, das zum Erstellen der Kernel-Pakete benötigt wird. Installieren Sie deshalb das Paket folgendermaßen:
rpm2cpio kernel-4.13.9-300.fc27.src.rpm | cpio --extract --make-directories --verbose
tar xfvJ linux-4.13.tar.xz
cd linux-4.13
3. Patches anwenden
Der Fedora-Kernel wird mit einer Reihe von Patchdateien geliefert, die Sie anwenden müssen, um den Fedora-Kernel zu erhalten. Zum Anwenden aller Patches führen Sie die folgenden Zeilen aus:
ls ../*.patch | while read p
do
patch -p1 < $p
done
4. Kernel konfigurieren
Um den Kernel kompilieren zu können, müssen Sie eine Konfigurationsdatei angeben, in der festgelegt wird, welche Funktionen in den Kernel und die Module integriert werden sollen. Dazu haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
1. Verwendung der mitgelieferten Kernelkonfiguration:
cp ../kernel-i686.config .config
2. Erstellung einer Kernelkonfiguration anhand aktuell geladener Module:
make localmodconfig
3. Händische Auswahl aller Optionen:
make menuconfig
5. Kernelkompilierung und Bau des Kernelpaketes
Abschließend führen Sie folgende Befehle aus, um den Kernel zu kompilieren und die Debian-Pakete für das Kernel-Image und die Kernel-Header zu bauen. Ersetzen Sie hierbei "<Anzahl Threads>" durch Anzahl der zum Kompilieren zu verwendenden CPUs.